- Marcos
- Mạrcos,Ferdinand Edralin, philippinischer Politiker, * Sarrat (Provinz Ilocos Norte, Luzon) 11. 9. 1917, ✝ Honolulu (Hawaii) 28. 9. 1989; Rechtsanwalt, 1949-59 Abgeordneter, 1959-66 Senator, war 1963-65 Präsident des Senats; 1960-64 Vorsitzender der Liberalen Partei, 1964-72 der Nationalistischen Partei. 1965 wurde er zum Staatspräsident gewählt (wieder gewählt 1969). Er unterstützte die Politik der USA in Südostasien, besonders in Vietnam, und ermöglichte ihnen die Errichtung von Militärstützpunkten auf den Philippinen. Konfrontiert im Inneren mit sich verschärfenden sozialen Spannungen, besonders jedoch mit den Aktivitäten kommunistischer und islamischer Guerillagruppen, schlug Marcos einen diktatorischen Kurs ein und verhängte 1972 das Kriegsrecht. In mehreren (umstrittenen) Abstimmungen (Vorwurf der Manipulation) ließ er sich 1973, 1975, 1976 und 1977 in seinem Amt bestätigen. Nach Aufhebung des Kriegsrechts (1981) erreichte er im Juni 1981 erneut seine Wahl zum Präsidenten (mit großen Vollmachten). Nach dem Tod seines innenpolitischen Gegners B. Aquino, der kurz nach seiner Rückkehr aus dem amerikanischen Exil (August 1983) ermordet wurde, und aufgrund der massiven Wahlfälschungen bei den Präsidentschaftswahlen von 1986 zu seinen Gunsten musste Marcos unter starkem politischen Druck der Bevölkerung und der USA auf die Präsidentschaft verzichten und sie Corazon Aquino überlassen. Er ging mit seiner Familie nach Hawaii ins Exil und wurde in den USA unter Anklage gestellt. - Seine Frau Imelda Romualdez Marcos (* um 1930), die an seiner Seite starken politischen Einfluss auf den Philippinen gewann, kehrte 1991 aus dem Exil zurück. Nachdem sie 1988 in den USA wegen Veruntreuung von Staatsgeldern angeklagt, jedoch 1990 freigesprochen worden war, wurde sie 1993 auf den Philippinen wegen Korruption zu zwölf Jahren Haft und zur Zahlung einer hohen Geldstrafe verurteilt. Im Oktober 1998 hob der Oberste Gerichtshof in Manila das Urteil auf.
Universal-Lexikon. 2012.